DRK demonstriert enormes Leistungsspektrum
Der Ironman „Kraichgau 70.3“ fand vom 23.05. bis zum 25.05. mit großem Einsatz statt.

Tausende ambitionierte Sportlerinnen und Sportler stellten sich vergangenes Wochenende unterschiedlichen Wettbewerben bis zur Königsdisziplin, dem Triathlon am Sonntag. Das bedeutete: 1,9 Kilometer Schwimmen, 90 Kilometer Radfahren sowie 21,1 Kilometer Laufen.
Großveranstaltungen wie der Ironman erfordern eine umfangreiche Absicherung seitens des Sanitätsdienstes. Das DRK aus dem Kreisverband Karlsruhe übernahm, Ehren- und Hauptamt Hand in Hand, erneut federführend die medizinische Betreuung der Veranstaltung. Begonnen mit der Einsatzleitung, über das Medizinische Zentrum bis hin zu den Sanitätsposten war das Rote Kreuz die tragende Säule im Bereich des Sanitätsdienstes. Ergänzend waren fünf Motorräder vom ASB involviert, die von DRK- und ASB-Ehrenamtlichen gefahren wurden. Die DLRG war bei der Disziplin Schwimmen am Start. Auch die Feuerwehren aller beteiligten Gemeinden sorgten an der Strecke für die Sicherheit der Sportbegeisterten.
Die Einsatzleitung zählte sechs DRK-Kräfte aus Haupt- und Ehrenamt, neben Polizei, Feuerwehr, DLRG und Veranstalter. Die Einsatzleitung plante und koordinierte das Event seitens der sanitätsdienstlichen Absicherung sowie der Notfallrettung, in enger Verzahnung zur Integrierten Leitstelle Karlsruhe. Dieses besondere Event erfordert das bestmögliche Zusammenspiel aller Blaulichtorganisationen und aus ehren- und hauptamtlichen Kräften.
Sonderfall Ironman
Eine große Herausforderung ist die dezentrale Lage, welche in Summe 90.000 Menschen im „Auswirkungsgebiet“ der Veranstaltung zählt. Zahlreiche Straßensperrungen entlang der Strecke erschweren dabei sowohl die Anfahrt der Rettungsmittel als auch die parallele Aufrechterhaltung des regulären Rettungsdienstes. Der Koordinationsaufwand für die veränderten Anfahrtswege hat Folgen bis zur Integrierten Leitstelle (ILS). Hier stellte man speziell eingewiesene Kräfte ab, die die dortigen Besonderheiten übersetzten und den Rettungsmitteln mit Rat und Tat zur Seite standen. Ereignet sich im Veranstaltungsgebiet ein Notfall innerhalb der Bevölkerung, wird er von der ILS an die „Einsatzleitung Ironman“ gemeldet und diese entscheidet, je nach Stichwort, welche Fahrzeuge von welchem Standort zum Notfall entsendet werden. Zur Verfügung standen in der Hochphase neben dem Medizinischen Zentrum elf Sanitätsstationen mit mobilen Einheiten, fünf Rettungswagen, vier Notarzteinsatzfahrzeuge, zwei Krankentransportwagen und fünf Motorräder.
Die zweite große Hürde ist der enorme Personalaufwand. Über die Tage verteilt waren 153 Kräfte im Einsatz, darunter auch 40 Mitarbeitende aus dem Hauptamt, wie beispielsweise elf Auszubildende zum Notfallsanitäter im dritten Lehrjahr und deren Ausbilder. Sie konnten in einem besonderen Einsatzgeschehen wertvolle Praxisstunden sammeln und die Zusammenarbeit zwischen Ehren- und Hauptamt weiter ausbauen. Das Ehrenamt selbst demonstrierte ebenfalls großen Einsatz und war mit 16 Ortsvereinen stark vertreten.
Gelungener Kraftakt
58 Verletzte galt es letztlich insgesamt zu versorgen, dabei stellte „Sturz vom Rad“ das häufigste Verletzungsmuster dar. Lediglich fünf Personen wurden zur Behandlung in eine Klinik verlegt, alle weiteren Fälle konnten vor Ort behandelt werden. Genauer gesagt im zentralen Medizinischen Zentrum, welches via Triage (Sichtung und Einteilung nach Schweregrad) bis zu 20 Personen parallel aufnehmen kann. Die meisten Verletzungen blieben glücklicherweise leicht: Kreislaufbeschwerden, Überlastungssymptome und Muskelverletzungen dominierten das Einsatzgeschehen. Erfreulich: Größere Zwischenfälle gab es keine. Groß ist letztlich die Summe der Einsatzstunden: Über 1.100 Stunden wurden vom DRK investiert, um der Bevölkerung Schutz und Hilfe zu schenken. Daniel Schneider, DRK-Einsatzleiter, würdigt das enorme Leistungsspektrum: „Es ist ein schönes Gefühl, wenn man auf seine Kräfte bauen kann und sich blind auf das Ehrenamt verlassen kann.“