Kreisverbandsweite Santätsdienstfortbildung in Grötzingen
Praxistag: Internistische Notfälle als Fortbildung für Sanitätskräfte im DRK-Kreisverband Karlsruhe e. V.

Zwölf Sanitäterinnen und Sanitäter aus den DRK-Bereitschaften Berghausen, Forst, Graben-Neudorf, Landshausen, Linkenheim, Neureut und Stettfeld trafen sich zum kreisverbandsweiten Praxistag Internistische Notfälle im DRK-Ausbildungszentrum in Grötzingen.
Um einen Patienten effektiv zu versorgen ist neben den fachlichen Fähigkeiten auch eine gute Kommunikation und Kooperation der einzelnen Teammitglieder erforderlich. Nur so können, durch eine gesteigerte Aufmerksamkeit, in stressigen und unübersichtlichen Situationen Fehler vermieden werden so Kreisausbildungsleiter Matthias Krause zu Beginn der Veranstaltung.
Dazu wird in der Medizin das für die Luftfahrt entwickelte Crew Resource Management, kurz CRM, nach Rall und Gaba angewendet. Die 15 CRM-Prinzipien welche das Team auf den möglichen Ernstfall vorbereiteten um Fehler, Probleme und unerwartete Situationen zu meistern wurden vorgestellt und anhand von Fallbeispielen besprochen.
In Gruppenarbeit wurde anschließend die wesentlichen Punkte der Handlungsschemata zum Thema Eigenschutz und Patientenuntersuchung erarbeitet und präsentiert. Entsprechend dem Thema des Praxistags waren dies das 4S-Schema zum Eigenschutz der Einsatzkräfte, das ABCDE-Schema als standardisierter Unterschungsgang um gesundheitliche Probleme des Patienten zu erkennen und Maßnahmen bei lebensbedrohliche Zuständen einzuleiten, das SamplerS-Schema für die weitere Patientenanamnese, das WASB-Schema um den Wachheitsgrad des Patienten zu beurteilen, das BE-FAST um neurologische Probleme zu erkennen und das DMS-Schema um neurologische und traumatologische Verletzungen zu erkennen.
Die erste handwerkliche Übung war das Blutdruckmessen und was dabei zu beachten ist. Die Teilnehmer sollten sich gegenseitig den Blutdruck mit Stethoskop an beiden Armen bestimmen und beschreiben, welche Unterschiede feststellen konnten.
Nach der Mittagspause stand die Atemspende mit Maske und Beatmungsbeutel an einer realen Person auf dem Programm. Jeder Teilnehmer hatte die Möglichkeit die Beatmung durchführen und selbst zu erleben wie es ist, wenn man mit Maske-Beutel beatmet wird. Kreisausbildungsleiter Matthias Krause wies in diesem Zusammenhang nochmals darauf hin wie wichtig es ist, auch bei Übungen die Hygieneregeln zu beachten.
Um bei Masken-Beutel-Beatmung ein Gefühl für die erforderliche Frequenz und das benötigte Beatmungsvolumen zu bekommen gaben die Beatmeten mit Daumen hoch oder runter an, ob die Beatmung gesteigert oder gedrosselt werden sollte.
Auch eine effiziente Masken-Beutel-Beatmung stellt eine große Belastung für den Körper dar, so Matthias Krause. Daher legte er großen Wert darauf, dass sich Beatmeten nach der Übung erst einmal nur aufsetzen und ihr Feedback im Sitzen gaben. Die wichtigste Erkenntnis dabei war, dass das Abdichten der Maske auf einem realen Patienten wesentlich schwieriger ist als bei den sonst verwendeten Übungspuppen.
In Vierergruppen wurden dann in Form eines Stationstrainings die Fallbeispiele Herz-Lungen-Wiederbelebung, blutiger Schlaganfall, Verschluss große Beinvene, Asthma Bronchiale und akutes Abdomen geübt und anschließend besprochen. Matthias Krause und Klaus Schorb haben gemeinsam diesen Praxistag moderiert und geleitet.
Nach acht Stunden ging der Praxistag zu Ende. Die Teilnehmer waren sich einig, dass man bei dieser Veranstaltung sehr viel für Einsätze in der Notfallhilfe und Sanitätswachdiensten lernen konnte und wünschten sich das die Praxistage mit dem Ausbilderteam wieder angeboten werden. Kreisausbildungsleiter Matthias Krause teilte mit, dass die Termine für 2024 auf der Homepage des DRK-Kreisverbands Karlsruhe unter Ausbildung/Fortbildung für das Ehrenamt veröffentlicht werden und Interessierte sich dort auch gleich anmelden können.